PRO Niederösterreich

Kategorie Kommunale Projekte

1. Platz - „Unser Bruck hilft“ (Stadtgemeinde Bruck an der Leitha)

Da es schon länger in der Gemeinde angedacht war, AsylwerberInnen unterzubringen, um auch einen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrise zu leisten, hat Bürgermeister Richard Hemmer in Kooperation mit Sozialstadträtin Sabine Simonich die Initiative „Unser Bruck hilft“ ins Leben gerufen. Es bildete sich in der Folge eine Gruppe von Vertretern aller Fraktionen des Gemeinderates, der Katholische Kirche sowie von NGO`s, wie Rotes Kreuz und Caritas. Ziel der Initiative war eine Vernetzung der Ehrenamtlichen innerhalb der Gemeinde, die die untergebrachten Flüchtlinge bei der Integration und der Erledigung alltäglicher Aufgaben unterstützen. Aufgrund der Information in diversen Medien über die gegründete Initiative, war das Interesse aus der Bevölkerung enorm und binnen weniger Wochen zählte diese bereits über 120 Ehrenamtliche. Die Administration hat Frau Simonich übernommen, zur Verbesserung der Kommunikation wurde eine Homepage unter www.unserbruckhilft.at eingerichtet, auf der sowohl ein Forum, ein Blog sowie der aktuelle Spendenbedarf zu finden ist.

2. Platz - Verein Sonnendach (René Bauer)

Der Verein Sonnendach wurde im Jahr 1990 von engagierten Eltern von Kindern mit Behinderung gegründet. Sie überlegten sich, welche Beschäftigungs- bzw. Fördermöglichkeiten ihre Sprösslinge nach Absolvierung der Schulpflicht hätten und errichteten so eine Tagesheimstätte für behinderte Menschen. Mittlerweile kommen täglich 32 Menschen mit Behinderung in die Werkstatt Sonnendach, um unter Anleitung ihrer BetreuerInnen verschiedenen Tätigkeiten nachzugehen. Im Jahr 2013/2014 wurde vom Verein für 12 Menschen mit Behinderung ein Wohnhaus errichtet, in dem derzeit 6 Menschen mit Behinderung ein neues zu Hause gefunden haben. Ein besonderer Dank gilt hier den Vorstandsmitgliedern des Vereins, die ehrenamtlich und ohne Entlohnung sehr viel Zeit in den Verein investieren, wobei alle Mütter oder Väter von behinderten Kindern sind.

3. Platz - Projekt Abt-Karl-Straße (LT-Abg. Mag. Dr. Günther Sidl)

Ein Projekt des Initiators Günter Sidl, der es einer Flüchtlingsfamilie ermöglichte, im Sitzungssaal der BO Melk unterzukommen. Eine Familie, die gelebt hat wie wir: Haus, Auto, die Kinder gingen zur Schule/Universität, der Vater Unternehmer in der Elektrobranche mit eigenen Mitarbeitern, die Mutter Volksschullehrerin…. bis radikale politische Kräfte mit Gewalt Einfluss nahmen auf das Leben, der bis dahin glücklichen Familie. Bomben fielen, Drohungen wurden ausgesprochen, wenn man sich weigern würde, für eine bestimmte militärische Gruppe zu kämpfen, Folterungen folgten. An einem normalen Alltag war fortan nicht mehr zu denken. Von einem Tag auf den anderen hatten sie nichts mehr, außer einem Rucksack mit dem Allernötigsten und ein paar Erinnerungen. Von jetzt auf gleich mussten sie vor dem Tod flüchten. Die Flucht war beschwerlich und allerorts mit Todesfallen gesät.  Überfüllte Boote, überfüllte Schlepper-Laster, die sie einfach irgendwo ausgesetzt hatten. Viele fleißige Hände haben mit angepackt um Wände einzuziehen und Sitzungsräumlichkeiten und Lagerräume zu einer wohnlichen Bleibe zu machen. Im August konnte die Familie schließlich einziehen. Deutschkurse wurden organisiert sowie die rasche Einschulung des kleinen Mohamads sowie seiner 17-jährigen Schwester Malak. Amts- und Arztwege waren ebenso zu erledigen. Mittlerweile hat sich eine innige Freundschaft zwischen Unterkunftgebern und der Flüchtlingsfamilie entwickelt.  Zusammenfassend kann man resümieren, dass die Unterbringung von Flüchtlingen allerorts Vorurteile abbaut und sich sinnstiftend auf das eigene Leben auswirkt.