PRO Niederösterreich

Kategorie Nachhaltigkeit

1. Platz - Solartaxi Heidenreichstein (Karl A. Immervoll)

Seit Oktober 2013 ist das „Solartaxi Heidenreichstein“ unterwegs. Durch die Initiative des Waldviertler Vereins für regionales Wirtschaften und der Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel in Kooperation mit Solarmobil Austria, ist es ein innovatives und öffentliches Nahverkehrsmittel, das im gesamten Gemeindegebiet (inkl. Katatstralgemeinden) umweltfreundliche und leistbare Mobilität für alle ermöglicht. Es fährt mit Sonnenstrom und ist Österreichs sauberstes Taxi. Bei den bisher über 35.000 gefahrenen Kilometern ergibt sich eine Vermeidung von etwa 2,8 Tonnen CO2. Dem Projektstart ist monatelange Vorbereitungsarbeit der Initiatoren Karl A. Immervoll und Ernst Kieninger, vorangegangen. Das Solartaxi ist nicht nur einfach ein Verkehrsmittel, sondern vielmehr ein Mittel, das Menschen zu Menschen bringt. Es verändert die Lebenssituation einzelner BürgerInnen und belebt nebenbei auch den Stadtkern. Gewerbebetriebe profitieren vom vermehrten Kundenaufkommen. Gesellschaftliche Teilnahme ist nun unkompliziert möglich. Sozial Bedürftige (SOMA-Pass-Inhaber) fahren um einen Euro und können sich somit die Einkaufsfahrt leisten. Das Taxi schafft nebenbei auch Arbeitsplätze. Zwei langzeitarbeitslose Frauen sind nun hauptamtlich als Fahrerinnen unterwegs.

2. Platz - Verein Frauenzentrum St. Pölten (StR Mag. Renate Gamsjäger)

Nach langer Vorbereitungsphase wurde 2006 eine Frauenberatungsstelle in St. Pölten geschaffen. Nach Adaptierung der Räumlichkeiten in der Linzerstraße startete 2007 der Betrieb. Seither bewältigen 2 Mitarbeiterinnen alles und sind weit über die Maßen engagiert. Über das Angebot informiert die Homepage www.frauen-zentrum.at. Zum Betreuungsangebot zählt auch das Projekt „Psychosoziale Frauengesundheit“. Dabei werden Frauen über die Gesundheitsschiene angesprochen, die sonst keine derartigen Angebote (Fitnessstudio, VHS…) wahrnehmen können. Oft ergeben sich aus der Teilnahme auch Beratungen. 2013-15 wurde das Projekt „NENA-Netzwerk Nachbarinnen“ durchgeführt, bei dem es um die Vernetzung von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund ging. Das Projekt konnte mittlerweile erfolgreich abgeschlossen werden. 2013/14 brachte der Verein zusätzlich große Mittel auf, um die Beratungsstelle behindertengerecht adaptieren zu können. Nach mittlerweile  8 erfolgreichen Bestandsjahren, konnte sich das Frauenzentrum als niederschwellige Anlaufstelle für Mädchen und  Frauen weit über St. Pölten hinaus etablieren.

3. Platz - Interkulturelles Mentoring für Schulen (Mag. Dr. Susanne Binder)

Susanne Binder hat 2010 das Projekt „Interkulturelles Mentoring für Schulen“ ins Leben gerufen: Studierende mit Migrationsbiographie betreuen Schulkinder in der Klasse, sie sind ihnen Vorbilder, Begleiter, Ansprechsperson, FreundIn und unterstützen beim Lernen, oft auch in der eigenen Muttersprache. 4 Schulen in St. Pölten, und 10 Schulen in Wien beteiligen sich an dem Projekt. 30 MentorInnen sind entweder im Klassenverband, in Kleingruppen oder in der Einzelbetreuung tätig. Die SchülerInnen profitieren von der zusätzlichen Betreuung und Aufmerksamkeit, ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt – nicht nur in Bezug auf ihren kulturellen und sprachlichen Hintergrund. Susanne Binder leitet das Projekt. Zusätzlich engagiert sie sich in ihrer Gemeinde St. Margarethen in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit. Seit März  2015 wohnt die fünfköpfige Familie Alkawaka aus Syrien im Ort. Susanne Binder war maßgeblich an der Vermittlung der Wohnung beteiligt, hat sich im problematischen Familiennachzug eingesetzt, die Familie bei Behördenwegen begleitet, sowie in schulischen Belangen beraten und betreut. Sie bemüht sich zusätzlich – gemeinsam mit anderen im Ort um Begegnungsmöglichkeiten mit der lokalen Bevölkerung.