Löwenherz 2014 - NÖ Sozialpreis verliehen
Die „Löwenherzen“, die vom Verein Pro Niederösterreich initiierten Preise für mutiges
soziales Handeln und Engagement, wurden gestern im Zuge einer Gala in der Fachhochschule St.
Pölten von Pro NÖ-Präsidentin LHStv. Mag. Karin Renner und St. Pöltens Bürgermeister Mag.
Matthias Stadler verliehen.
2001 wurde der
Verein PRO NÖ ins Leben gerufen. Seit damals wird auch der Löwenherzpreis verliehen.
Ausgezeichnet werden Menschen oder Organisationen, die sich dem sozialen Gedanken
verpflichtet fühlen und in ihrer Arbeit zeigen, dass es möglich ist, mit Mut und Energie
Menschen zu unterstützen, die Hilfe und Unterstützung der Gesellschaft brauchen. Die
insgesamt 9 Preise werden in drei Kategorien, „Soziales Engagement“, „Nachhaltigkeit“ und
„Kommunale Projekte“ vergeben, insgesamt betrug das Preisgeld 22.500 Euro. Über 50 Projekte
wurden für den heurigen Löwenherzpreis eingereicht.
„Es ist erfreulich zu sehen, wie viele Menschen sich in
unserem Bundesland NÖ freiwillig in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen
Lebens engagieren. Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft nicht
auseinanderbricht und bilden die Basis der sozialen und gesellschaftlichen Arbeit, die den
sozialen Frieden in unseren Gemeinden sichert und stabilisiert. Denn zu einer friedlichen
Gesellschaft gehört sozialer Frieden, sozialer Frieden folgt aus sozialer Gerechtigkeit“, so
Pro NÖ-Präsidentin LHStv. Mag. Karin Renner in ihrer Laudatio.
„Viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens würden ohne
ehrenamtliche Arbeit nicht funktionieren - das wissen wir als KommunalpolitikerInnen ganz
besonders. Die Botschaft des heutigen Abends ist ganz eindeutig ein Plädoyer für soziale
Gerechtigkeit, Engagement und ein ‚Mehr an Gemeinschaft“, so St. Pöltens Bürgermeister Mag.
Matthias Stadler in seinen Begrüßungsworten.
In der Kategorie „Soziales Engagement“ wurde die Statutarstadt
Wiener Neustadt ausgezeichnet. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren viel im Bereich der
Armutsbekämpfung unternommen. Als Beispiele sind die „PlusCard“, der „Bernhard Müller
Sozialfonds“, die Etablierung eines Sozialombudsmannes und viele andere Maßnahmen genannt.
Nun soll mit dem Projekt „Kinderzukunft – jedem Kind alle Chancen“ von Dagmar
Fenninger-Bucher der nächste Meilenstein gesetzt werden.
Ein weiterer Preis ging an das Veranstaltungsteam von „Vision
RUN“ des Vereins „Sport Vision“ mit Obmann Franz Kaiblinger aus Kleinrust. Der Vision Run
ist das neue Charity-Firmenlauf-Erlebnis in Österreich. Gemeinsam im Dreier-Firmenteam ein
sportliches Ziel erreichen, Spaß haben, feiern und Gutes tun - das sind die Komponenten für
einen unvergesslichen Abend für alle TeilnehmerInnen. Pro Team werden 30 Euro, die bereits
im Startgeld inkludiert sind, gespendet - die Spende kann direkt einer der drei
Partner-Institutionen des Vision Runs, dem NÖ Versehrtensportverband, dem Roten Kreuz oder
der Tagesstätte St. Pölten, gewidmet werden.
Der dritte Preisträger der Kategorie ist die
Weihnachtsbaumaktion von Gemeinderätin Maria Kraupa in der Stadt Baden. Damit werden in Not
geratenen BadenerInnen aus Mitteln des Sozialfonds der SPÖ Baden Jahr für Jahr
Weihnachtsbäume gespendet, ebenso werden Christbaumschmuck, diverse Geschenke usw. gesammelt
und an die Bedürftigen weitergegeben.
In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ geht ein Preis an „Wir für
Kinder“ des „Unterstützungsvereins für soziale Einrichtungen“ aus Heidenreichstein mit
Obmann Hans Pichler. Im Landesinneren von Kenia, in den Regionen Bamba und Vitengeni, leben
viele sehr arme Großfamilien, die Probleme bei der Versorgung, der ärztlichen Betreuung und
insbesondere bei der Schulausbildung ihrer Kinder haben. Das Projekt unterstützt 30 Kinder
derartiger Familien, um ihnen eine schulische Ausbildung zu ermöglichen. Für die Kinder kann
neben der Unterstützung durch Spenden auch eine Patenschaft übernommen
werden.
Der Verein „Children of the
Mountain - Austria“ der NÖ Naturfreunde mit Geschäftsführer Ernst Dullnigg mit seinem Sitz
in Frankenfels im Pielachtal ist unabhängiger Partner von „Children of the Mountain“, einer
registrierten Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in England. Zusammen wird hier Kindern aus
Kathmandu geholfen. Es werden stabile und sichere Schulen und Kindergärten aufgebaut, um
eine wichtige Grundausbildung und entsprechende Zukunftschancen zu ermöglichen. Das Projekt
„Klettern für Kathmandu“ lief von August bis Ende November im sportwissenschaftlichen und
therapeutischen Kletterzentrum in Weinburg, daraus ergab sich eine Spendensumme von 10.120
Euro.
Die Leprahilfe Senegal aus
Traisen mit Obmann Günther Hainzl betreuen das Lepradorf M’Balling. Der Schwerpunkt ihrer
Aktivitäten hat sich von der Begleitung Leprakranker zur Unterstützung von Eigeninitiativen
verlagert. So wurden in den vergangenen Jahren vier Schulklassen der Grundschule und ein
neues College mit zwölf Klassen errichtet. Seit mehr als zehn Jahren wird eine
Schneider‐Lehrwerkstätte betrieben, wo 25 Mädchen eine Berufsausbildung erhalten.
Zahlreichen StudentInnen werden die Wohnungen bezahlt. Derzeit wird eine neue Krankenstation
gebaut, die im Oktober fertiggestellt wurde. Darüber hinaus werden Handwerkern
Betriebsstätten eingerichtet, für Bauern Brunnen gegraben, Pferde‐ und Eselfuhrwerke, Samen,
Dünger und Werkzeuge gekauft.
In der
Kategorie „Kommunale Projekte“ geht eine Auszeichnung an die Inklusionsbeauftragten der
Marktgemeinde Wiener Neudorf, Karin Hassan und Angela Gredle. Die beiden Frauen betreuen
organisatorisch und inhaltlich den Inklusionsprozess in der Gemeinde, sie leisten dabei
unermüdlich die oft schwierige Koordinationstätigkeit bei Veranstaltungen, Treffen und
Zusammenkünften. Ihre Aufgabenbereiche sind die Vernetzung aller Bildungseinrichtungen, der
Kindergärten, Volksschulen, Horte, der Musikschule, die intensive Betreuung des
“Generationendialogs”, der “Windelrocker”, der PädagogInnen in den Bildungseinrichtungen und
die Koordination der Aktivitäten mit örtlichen Vereinen.
Das Sozialamt der Stadtgemeinde Traiskirchen organisiert jedes
Jahr zwei Mal eine Woche „Urlaub von der Einsamkeit“ in der Buckligen Welt. Das Angebot
richtet sich an die PensionistInnen von Traiskirchen. Diese Veranstaltung wurde geschaffen,
damit ältere Menschen, die nicht mehr stark in einer Gemeinschaft integriert sind oder
finanziell an der Grenze leben müssen, auch die Möglichkeit haben, Urlaub in einer
Gemeinschaft verbringen zu können. Dafür gab es ein Löwenherz.
Dritter Preisträger in der Kategorie „Kommunale Projekte“ ist
der Sozial- und Integrationsverein „Gemeinsam statt Einsam“ aus Strasshof an der Nordbahn
mit Prof. Wolfdieter Hufnagl an der Spitze. Ziel des Vereins ist es, älteren Menschen, die
einsam, wenig mobil und zu gehemmt sind, alleine etwas zu unternehmen, Anregungen zu bieten,
ihren Alltag abwechslungsreicher und interessanter zu gestalten. Zweimal im Monat wird ein
Spiele‐Nachmittag mit Karten‐ und Brettspielen gemacht. Es werden monatlich Ausflüge,
Besichtigungen, unterhaltsame Stunden im Theater, im Kabarett oder beim Heurigen
organisiert. Außerdem wird Beratung und Hilfe bei lebensnahen Themen wie zum Beispiel den
Fahrkartenautomaten, dem Tarif beim Maxi-Taxi, der Handybenützung und vielem mehr
geboten.